Fokale (subtotale) LDR-Brachytherapie

Die fokale LDR-Brachytherapie ist eine Sonderform der LDR-Brachytherapie. Bei ihr wird, wie bei anderen fokalen Therapieverfahren auch, nur ein Teil der Prostata behandelt.

Wo genau sich der Tumor befindet, ist dabei von untergeordneter Bedeutung. Die fokale LDR-Brachytherapie kann jeden Bereich, auch schließmuskelnah, enddarmnah oder blasennah, problemlos gut behandeln. 

Die Vorteile der fokalen LDR-Brachytherapie gegenüber den anderen fokalen Therapieverfahren sind:
  • die für einen sicheren Tumorzelltod benötigte Strahlendosis ist bekannt und methodisch umsetzbar.
  • die von der Umgebung tolerierte Strahlendosis (z.B. D1 Rektum, D1 Urethra) ist ebenfalls bekannt.
  • das Behandlungsvolumen ist völlig frei an die jeweiligen Tumorregionen anpassbar (z.B. apikal, basal,  Samenblasen, zentral usw.)
  • die Umgebung der Prostata (perikapsuläre Region) ist problemlos mitzubehandeln, am Rande durchgewachsene Tumorzellen werden bei einer fokalen LDR-Brachytherapie mitbehandelt
Die hyperfokale LDR-Brachytherapie, vom Behandlungsvolumen etwa mit einer fokalen HIFU-Therapie vergleichbar, ist die schonendste Vorgehensweise – allerdings auch die riskanteste, da ein Großteil der Prostata nicht behandelt wird.

Ein guter Kompromiss zwischen den Zielvorgaben „möglichst schonend“ und „möglichst wirkungsvoll“ kann die Behandlung ausschließlich der äußeren (peripheren) Zone der Prostata sein - immerhin sind über 90% der Prostatakrebse nur in der peripheren Zone angesiedelt.
Schon Ende der 90er Jahre zeigte diese Methode nach einer Studie der Harvard Medical School, Boston, bemerkenswerte Ergebnisse:
  • im Niedrigrisiko-Stadium betrug das progressionsfreie Überleben nach 5 Jahren 95,% und nach 8 Jahren 80,4%.
  • im intermediären Risikostadium betrug das progressionsfreie Überleben nach 5 Jahren 73% und nach 8 Jahren 66,4%.
Alle Formen der fokalen LDR-Brachytherapie eignen sich auch bei vergrößerter Prostata mit leichten bis mäßigen Beschwerden beim Wasserlassen.

Die Fokale LDR-Brachytherapie kann auch sehr gut bei lokalen Rezidiven nach externer Bestrahlung, HIFU, IRE oder auch Radikaloperationen eingesetzt werden. Die Fokale LDR-Brachytherapie hat das Potential, die Lücke zwischen radikaler Behandlung und Aktiver Überwachung auf noch schonendere Weise als in normaler LDR-Brachytherapietechnik zu schließen..
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