Behandlung von Metastasen 


Metastasen eines Prostatakrebses sind wie die Pusteblumen, die den sorgfältig gepflegten Rasen des Nachbarn zerstören, nur weil man den Löwenzahn an der eigenen Terrasse nicht rechtzeitig ausgestochen hat !

Dies soll heißen: Die effektivste Behandlung von Metastasen ist die Vorbeugung durch eine rechtzeitige Primärtherapie, noch bevor der Tumor streuen kann ! 

Kommt es dennoch im weiteren Verlauf nach der Primärtherapie  zu einer Metastasierung, so ist dies in der Regel eine Aufgabe für ein interdisziplinäres Behandlungsteam, bestehend aus Urologen, Radioonkologen (=Strahlentherapeut), Radiologen, Nuklearmedizinern und internistischen Onkologen (=Chemotherapeut).

Meist geht der Feststellung einer Metastasierung ein deutlicher PSA-Anstieg voraus, allerdings gibt es auch metastasierte Prostatakrebse mit sehr geringem PSA-Wert. Manchmal sind auch zunehmende Schmerzen im Rücken oder im Beckenbereich Auslöser für weitere Untersuchungen, bei denen dann die Metastasen festgestellt werden.

"Weitere Untersuchungen" kann vieles bedeuten. Den besten Überblick über die Gesamtsituation erhält man heutzutage mit einem PSMA-PET/CT (Beispiel einer Knochenmetastase im 2. Halswirbelkörper s. Bild) , was leider von den meisten gesetzlichen Kassen immer noch nicht übernommen wird. 
Alle anderen Verfahren sind Kassenleistung wie z.B. Knochenszintigraphie,  Computertomographie (CT), Kernspintomographie (MRT).

Ist die Metastasierung erst im Anfang und liegen keine besonderen Beschwerden vor, genügt oft eine einfache Hormontherapie, die das Krankheitsgeschehen oft für einige Jahre in Schach hält. Wird die Hormontherapie unwirksam, kann an ihrer Stelle eine Chemotherapie eingesetzt werden, in einigen Jahren wohl auch vermehrt eine Radioisotopentherapie
Besondere Bedeutung kommt bei lokal bedeutsamen Metastasen einer Strahlentherapie des jeweilig betroffenen Körperabschnittes zu. Hierdurch können z.B. Knochenfrakturen verhindert werden und Schmerzen effektiv beseitigt werden. Knochenmetastasen kommen durch Strahlentherapie zum Stillstand. Eine lokale Strahlentherapie kann eine Chemotherapie lange hinauszögern bzw. überflüssig machen !

Wichtig ist das reibungslose, vorurteilsfreie Zusammenarbeiten der verschiedenen Spezialisten unter Führung des onkologisch besonders ausgewiesenen Urologen und eine optimistische, angstreduzierte Haltung und Kooperation des Patienten. Dann kann auch eine Metastasierung mit einem vergleichsweise normalen Leben einhergehen und die Lebenserwartung nur gering beeinträchtigt sein.

Eine gute, einfühlsam geschriebene Zusammenfassung der Situation aus der Sicht des Patienten findet sich in dem hier verlinkten Beitrag "Fortgeschrittenes Prostatakarzinom - Die Patientenperspektive: „gut länger leben“.
F-18 Cholin-PET/CT einer Metastase im 2. Halswirbelkörper - Quelle: Wikipedia (User:Hg6996)
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