PSA-Wert (Prostataspezifisches Antigen)

Mit Hilfe des PSA-Wertes werden auch frühe Tumorerkrankungen erkannt, die nicht getastet werden können. Zur Bestimmung des PSA-Wertes wird eine Blutprobe aus der Armvene entnommen.
Bei wiederholt erhöhten PSA-Werten im Serum sind Folgeuntersuchungen notwendig, um eine sichere Diagnose stellen zu können. 

Altersabhängigkeit des PSA-Werts  
Mit zunehmendem Alter nimmt die Größe der Prostata zu. Dieser ganz natürliche Prozess führt zu einer Erhöhung der PSA-Konzentration im Blut. Entsprechend muss das Alter des Patienten bei der Beurteilung des gemessenen PSA-Wertes berücksichtigt werden. Das geschieht, indem man altersspezifisch angepasster Referenzbereiche verwendet, um zu einer möglichst genauen Bewertung zu kommen.

Freies und gebundenes PSA 
Bei der normalen PSA-Messung wird die Summe aus beiden Teilen (Gesamt-PSA) gemessen, es ist oft allerdings von verschiedenen Formen des PSA die Rede. So unterscheidet man zwischen freiem PSA und an Eiweiß gebundenem PSA. In Einzelfällen ist damit eine genauere Aussage in der Diagnostik möglich.

Weil ein Prostatakarzinom wesentlich mehr gebundenes PSA produziert als die gesunde oder gutartig vergrößerte Prostata, können sich aus dem Verhältnis von freiem und gebundenem PSA wichtige Hinweise ergeben. Bei Patienten mit einem Prostatakarzinom ist mehr gebundenes PSA im Serum nachweisbar.

PSA-Anstiegsgeschwindigkeit
Diese Methode basiert auf der Beobachtung der Veränderungen der PSA-Werte über einen bestimmten Zeitraum.
Der PSA-Spiegel steigt beim Vorliegen eines Karzinoms viel schneller an als bei einer gutartigen Prostataerkrankung. Zum Vergleich: 1 Gramm gesundes Gewebe der Prostata erhöht den PSA-Spiegel um etwa 0,3 ng/ml, ein Gramm Karzinomgewebe dagegen um das Zehnfache.

Folglich ist ein Anstieg von mehr als 0,75 ng/ml/Jahr ist – unabhängig vom Ausgangswert – ein besonders wichtiger Hinweis auf ein mögliches Prostatakarzinom.

Insbesondere jüngere Männer (unter 50 Jahren), bei denen ein schnell ansteigender PSA-Wert gemessen wurde, sollte unbedingt weiterführende Untersuchungen durchführen lassen – für sie ist bei dieser PSA-Anstiegsgeschwindigkeit das Prostatakarzinom-Risiko bis zu 15-fach erhöht.

Als Patient sollten Sie Ihren individuellen PSA-Verlauf kennen und zusammen mit Ihrem Arzt Intervalle für weitere Messungen festlegen.
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